Unehrliche Debatte

Der Schock über die Misshandlungen im Altenburger „Spatzennest“ ist allenthalben groß. Doch die Empörung erscheint so lange geheuchelt, wie man in den Kommunen an Fachpersonal und Qualität für die Kleinsten spart / sparen muss. Die nahe liegende Frage nach der „artgerechten“ Betreuung von Kleinkindern im Elternhaus wird natürlich wieder umgangen.

http://www.fr-online.de/leute/jesper-juul–die-debatte-ist-nicht-ehrlich-,9548600,20886914.html

Dazu auch eine Einschätzung von Birgit Kelle:

http://www.freiewelt.net/blog-4824/shades-of-grey-im-kindergarten.html

Ein Gedanke zu „Unehrliche Debatte

  1. In keinem der Berichte über dieses schlimme Geschehen las ich bisher von der unerträglichen Überlastung der Erzieherinnen. Natürlich ist Fesseln grausam und kein Mittel, um Kinder ruhig zu stellen. Es gehört auch geahndet. Die U r s a c h e für solch ein Tun liegt aber vermutlich in einer Überforderung, die keinen Ausweg mehr weiß. Ähnliches geschieht, wie jüngst bekannt wurde, wenn alte Menschen von Pflegekräften geschlagen werden.

    Viel zu wenig befasst sich unser Betreuungswesen mit den Folgen von Überforderung, Stress und der G e r i n g s c h ä t z u n g pflegerischer Tätigkeit. Gesetze und Rechtsansprüche zu formulieren ist das Eine, das Personal und die Mittel dafür bereitzustellen, das Andere. Hie knausert man auf Kosten der pflegebedürftigen Menschen.

    Studien gegen das Betreuungsgeld, ja die sprudeln, wirtschaftsfinanziert, nur so aus dem Boden. Wer finanziert denn mal eine Studie darüber, wie schwer das Krippenpersonal überfordert ist? Die OECD bestimmt nicht. Denn die Rubel müssen rollen. Mütter an die Betriebsfront, Babys zuhauf in die Krippe, Erzieherinnen ausnützen – das ist die sozialistische Parole für das „Kinderparadies Deutschland“!

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