Bildungsplanreform „von unten“

Auf die Anfrage eines Bürgers nach den Zielen der grün-roten Bildungsreform in Baden-Württemberg lieferte das Kultusministerium folgende Antwort:

 

Sehr geehrter Herr N.N.,

für Ihr oben genanntes Schreiben und Ihre Stellungnahme zur Bildungsplanreform im Hinblick auf die Themen „Sexuelle Orientierung“ bzw. „Akzeptanz sexueller Vielfalt“ danke ich Ihnen. Herr Minister Stoch hat mich gebeten, Ihnen zu antworten.

Zunächst möchte ich Sie darauf hinweisen, dass die Thematik im Koalitionsvertrag der die neue Landesregierung tragenden Parteien explizit aufgegriffen wird, und zwar folgendermaßen:

„Durch die Gleichstellung von Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transgendern werden wir Baden-Württemberg künftig ein neues, tolerantes Gesicht geben und als Landesregierung respektvoll und weltoffen handeln. […] Aufklärung und Sensibilisierung sind entscheidend, um zu Verständnis und gegenseitiger Wertschätzung zu gelangen. […]“ (vgl. ebd, S. 76).

Die oben genannten Haltungen der Wertschätzung, Toleranz und Weltoffenheit bilden die Grundlage für die Verankerung der Thematik in den Bildungsplänen 2015/2016. Sie sind eine wichtige Basis für das Zusammenleben in unserer Gesellschaft.

Bei der Entwicklung der neuen Bildungspläne nehmen Aspekte wie Heterogenität/Diversität, Empathie, Respekt und Toleranz gerade auch angesichts der weiteren Pluralisierung von Lebensstilen einen wichtigen  Stellenwert ein. Das Thema „Lesben, Schwule, Transgender“ soll dabei im Zusammenhang mit der Frage nach sexueller Orientierung und nach Entwicklung einer sexuellen Identität junger Menschen altersgemäß in verschiedenen Fächern aufgegriffen werden.

In den neuen Bildungsplänen sind fünf Leitprinzipien – Berufliche Orientierung, Bildung für nachhaltige Entwicklung, Medienbildung, Prävention und Gesundheitsförderung und Verbraucherbildung – vorgesehen. Ein eigenes Leitprinzip zum Thema „sexuelle Vielfalt“ soll nicht eingeführt werden, jedoch enthalten die oben genannten Leitprinzipien Hinweise zur Verankerung der Thematik als Grundlage für die Arbeit der Bildungsplankommissionen.

Die Information über die Pluralität von Lebensentwürfen wie auch sexueller Ausrichtungen soll die Kinder und Jugendlichen darin bestärken, sich selbst, aber auch ihr Gegenüber mit Wertschätzung zu betrachten und so zu einer selbstbestimmten Persönlichkeit zu werden.

Die Verankerung der genannten Aspekte ist also keine einseitige Berücksichtigung von Partikularinteressen. Sie ordnet sich vielmehr in den Kontext allgemeiner Erziehungsziele ein.

Bei der Weiterentwicklung der Bildungspläne ist der Landesregierung die Beteiligung ein wichtiges Anliegen, daher danke ich Ihnen für Ihr Interesse an bildungspolitischen Fragestellungen. Anregungen und Rückmeldungen der interessierten Öffentlichkeit werden unter Mitwirkung der zuständigen Schul- und Fachreferate des Kultusministeriums in einem sorgfältigen Auswertungs- und Abwägungsverfahren in den Reformprozess einbezogen und den Bildungsplankommissionen mit Hinweisen zur Verfügung gestellt.

Daneben erfolgt die Beteiligung durch verschiedene weitere Elemente. Zunächst ist hierbei das übliche Anhörungsverfahren zu nennen, bei dem die Beteiligten wichtige Impulse und Rückmeldungen zu allen Bereichen des Reformprojekts geben können.

Darüber hinaus ist ein Beirat mit Vertreterinnen und Vertretern aus Wissenschaft, Wirtschaft, Gesellschaft und Politik eingerichtet worden, der die Bildungsplanreform konstruktiv-kritisch begleitet und Leitimpulse einbringen kann.

Weitere Informationen zur Bildungsplanreform und zu den Beteiligungsmöglichkeiten finden Sie im Internet unter www.kultusportal-bw.de(Schule in Baden-Württemberg/Bildungspläne).

Mit freundlichen Grüßen  Carmen Vollrath, Referat 32, „Grundsatzfragen und Qualitätsmanagement allgemein bildender Schulen, Kultusministerkonferenz“

Kultusministerium

 

Hinweis auf die laufende Petition mit der Bitte um Beteiligung: Open Petition: Zukunft – Verantwortung – Lernen: Kein Bildungsplan 2015 unter der Ideologie des Regenbogens

2 Gedanken zu „Bildungsplanreform „von unten“

  1. Ich veröffentliche hier den Brief von Herrn Bauer an das KM Stuttgart:

    Sehr geehrte Damen und Herren,

    die DDR, in der ich groß wurde, war mir immer suspekt, und ich ertappe mich immer wieder dabei, dass ich den gleichen Widerwillen, den ich seinerzeit, bereits im jugendlichen Alter, gegenüber der verlogenen DDR verspürte, mehr und mehr auch gegenüber “diesem unserem Land”, wie Helmut Kohl zu sagen beliebte, empfinde.

    Ein neuerlicher Anlass ist der von der grün-roten Landesregierung – oder sollte man zutreffender “Chaotenriege” sagen? – geplante Anschlag auf die Bevölkerung, in Gestalt des “Aktionsplansfür gleiche Recht und Akzeptanz in Baden-Württemberg”.

    Damit wir uns recht verstehen: Nichts gegen Menschen, die nicht der allgemeinen Norm entsprechen. Sie sollen so leben dürfen, wie es ihnen gefällt, und mir ist nicht bekannt, dass diese Menschen in irgend einer Weise rechtlich benachteiligt wären.

    Wo aber endgültig eine rote Linie überschritten wird und die Toleranz aufhört ist, wenn versucht wird, die Bevölkerung, in einem Gleichheitswahn, ideologisch umzuerziehen, indem alles Abweichende als “normal” hingestellt wird und dass eine diesbezügliche verderbliche Beeinflussung bereits imKindergarten erfolgen soll.

    Hier ist entschiedener Widerstand geboten.

    In den über 50 Jahren, in denen ich bereits in der Bundesrepublik lebe, kam es, nicht zuletzt durch die 68er Chaoten, zu einem ständigen kulturellen und moralischem Abbau in Richtung Dekadenz, sodasswir in unserer “Homo- und Pornokratie” ein bemerkenswertes Maß an moralisch-sittlicher Verkommenheit erreicht haben.

    Es wird Zeit damit aufzuhören, wenn wir noch eine Zukunft haben wollen. Es ist eine erwiesene Tatsache, dass der Zerfall einer Kultur in der Regel auf sexuellem Gebiet beginnt. Ich frage mich deshalb, ob es für die Politik wirklich keine anderen Aufgaben gibt, als sich ständig mit “Problemen” unterhalb der Gürtellinie zu befassen.
    Statt sich um die von der Norm abweichenden Minderheiten zu kümmern, wäre es besser, sich für gesunde Familien einzusetzen, in denen Kinder zu lebenstüchtigen Menschen heranwachsen können und dem widernatürlichen, wirklichkeitsfremden und damit selbstzerstörerischen Genderwahnsinn Paroli zu bieten. Ich befürchte aber, dass sich da nichts ändern wird. Eher ist wohl damit zu rechnen, dass die Landesregierung, aus Gründen der “Gleichberechtigung”, demnächst beschließt, dass der Neckar von nun an
    bergauf zu fließen hat.

    Mit freundlichen Grüßen

    JÖRGEN BAUER
    Am Jagdschlössle 15
    89520 Heidenheim
    Tel. 07321 / 739115

  2. Familie kommt in dem Schreiben des Kultusministeriums BW nicht vor. Die Wirtschaft steht an erster Stelle. Wir gleiten familienpolitisch in eine Perspektivlosigkeit.
    Wollen wir das?

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