In der Grande Nation verblöden die Schüler

Dieser Beitrag von Karlheinz Weissmann auf www.jungefreiheit.de mit Blick auf die Bildungssysteme von Frankreich lässt ahnen, welche fatalen Folgen die links-orientierte, Kultur zerstörende Ideologie in kürzester Zeit auch für Deutschland haben wird. Viele Ansätze zeichnen sich schon heute ab.

http://jungefreiheit.de/service/archiv/?jf-archiv.de/archiv13/201310030154.htm

Wer Kultur erhalten will, wird versuchen, diesem Trend entgegen zu wirken.

5 Gedanken zu „In der Grande Nation verblöden die Schüler

  1. Da haben Sie, liebe Frau Fischer, wieder einmal ein wichtiges Thema getroffen: Die Ruinierung des ehemals so starken französischen Bildungssystems. Als Schulleiter eines Gymnasiums im Saarland hatte ich diesen Niedergang beobachten und zusammen mit französischen Kollegen beklagen können.

    Der Artikel nennt eine Reihe wichtiger Gründe; einige übersieht er, und der Kürze wegen will ich mich auf einen der übersehenen Gründe beschränken: Die Leere in den ehemals so starken französischen Familien, bedingt durch die strikt durchgezogene Berufstätigkeit beider Eltern.

    Wie hat man uns im Saarland – und wohl nicht nur uns – über die Jahrzehnte hinweg die „Vereinbarkeit von Beruf und Familie“ vorgehalten, die in unserem Nachbarland so vorbildlich verwirklicht sei…Nur selten einmal eine ehrliche Schilderung der Hetze, der ständigen Bedrängung durch Dutzende von Terminen, der Zerrissenheit zwischen beruflichen und familiären Anforderungen, unter der insbesondere die Frauen zu leiden hatten – und immer noch zu leiden haben. Wie hat man das Vorschulsystem gerühmt, wie hat man davon geschwärmt, dass es in Frankreich keinen „Kindergarten“, sondern eine „école maternelle“ gäbe, praktisch eine aufs Dreijahresalter heruntergezogene Grundschule – wer denkt da nicht an die hiesige Kita-Schwärmerei und an die so hochgepriesene Ganztagsbetreuung, die man uns aufdrängen will. Wie hat man die hohe französische Abiturientenquote gelobt und uns zur Nachahmung empfohlen, dabei geflissentlich – oder willentlich – übersehen, dass Frankreich das duale Berufsbildungssystem nicht kennt, das wir – noch – beibehalten und noch nicht ruiniert haben. Und erst langsam, dann wie ein Flächenbrand hat sich das Privatschulsystem in Frankreich ausgebreitet – und das im Land, das die „égalité“ zu vergöttern vorgibt. Ich glaube nicht, dass dies der Ausgang aus der Misere sein wird; es ist eine Flucht vor dem Problem, keine Lösung des Problems.

    Wer die traurige Wahrheit sehen wollte, musste nur den eigenen Augen trauen und mit befreundeten französischen Kollegen sprechen. Waren in den siebziger Jahren die französischen Austauschschüler aus öffentlichen Schulen noch umgängliche, aufmerksame, an allem interessierte Buben und Mädchen, wandelte sich das Bild zur Jahrtausendwende hin in schlimmer Weise: Immer mehr desorientierte, durch nichts zu bewegende oder gar zu begeisternde, oft genug todtraurige Jugendliche. Denen der Besuch im Nachbarland halt vorgeschrieben war, eine lästige Pflicht unter unendlich vielen anderen, die ihnen aufgehalst worden waren.

  2. Lese heute in unserer Lokalzeitung die Notiz, dass die Stadt Hallstahammar (Schweden) die Hausaufgaben abschaffen will. „Wir halten das für eine interessante Idee und wollen das prüfen“, sagte die Vorsitzende des Kinder- und Jugendausschusses der Stadt, Christina Aspenryd, im schwedischen Radio. Die Idee sei, dass Kinder alles, was sie benötigen, während der Schulzeit lernen.
    Na denn!!! Wieder einmal Schweden als Vorreiter? Übrigens: Gibt es dort keinen Kultusminister??

  3. Ich bin erschüttert, denn die Beschreibung der Zustände in Frankreich lässt in der Tat ahnen, welch schlimme “ Folgen die links-orientierte, Kultur zerstörende Ideologie in kürzester Zeit auch für Deutschland haben wird“.
    Vorgestern erst habe ich den Kommentar einer jungen, gutgläubigen Lehrerin gelesen, die das gewohnte Loblied auf die Bildungssysteme „anderer europäischer Länder“ sang, an denen wir uns bezgl. der Ganztagsschule und Inklusion ein Beispiel nehmen sollten. Dort funktioniere alles bestens, während bei uns zu viele Bedenken den Fortschritt verzögerten. Namentlich verwies sie auf u.a. auf Frankreich.
    Heute habe ich den Link an sie weitergereicht und bin gespannt, ob eine Reaktion erfolgt und wie diese aussieht.

  4. @ Frau Martin
    wir müssen nicht nach Schweden gehen! Seit 2013 wollen die Deutschen auch die Hausaufgaben abschaffen
    Bildungsexpertin Jutta Allmendinger will Hausaufgaben abschaffen.
    http://www.welt.de/politik/deutschland/article118502267/Abschaffung-der-Hausaufgaben-Unfug.html

    Neues Lernkonzept – hier wurde schon abgeschafft!!
    http://www.faz.net/aktuell/rhein-main/neues-lernkonzept-den-hausaufgaben-droht-die-abschaffung-12695573.html

    Und im Wahlkampf 2013 hat sich Sigmar Gabriel für die Abschaffung der Hausaufgaben zur Herstellung von Gerechtigkeit starkgemacht
    http://www.spiegel.de/schulspiegel/wissen/bildung-im-wahlkampf-sigmar-gabriel-spd-will-hausaufgaben-abschaffen-a-919842.html

  5. Die Herstellung von Gerechtigkeit und Chancengleichheit durch Abschaffung des Elterneinflusses! Möglicherweise einklagbar als verfassungsfixiertes Kinderrecht? Ich kann es nicht mehr hören!
    „Ist es gleich Unsinn, so hat es doch Methode“, oder ähnlich, frei nach Schiller.

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