Deutschland -Weltmeister in Nachwuchsverweigerung

am Dienstag, den 09.06. um 18 Uhr findet in der Handwerkskammer Rheinhessen
Mainz eine Veranstaltung zum Thema Politik und Demographie statt, sprich um die
Zukunft oder Zukunftsvergessenheit in diesem Land. Was sind die Ursachen? Wie
kann man der Problematik, die uns alle betrifft, begegnen und Lösung finden?
Darüber sprechen der renommierteste Demograph in Deutschland, Professor Herwig
Birg, und der langjährige, ehemalige Ministerpräsident von Baden-Württemberg,
Erwin Teufel, sowie der Vorsitzende der Jungen Union, Paul Ziemiak. Moderiert
wird die Abendveranstaltung in der Handwerkskammer Rheinhessen in Mainz von der
FAZ-Journalistin Uta Rasche.
link zum Flyer:
http://typo3.i-daf.org/fileadmin/Veranstaltungen/Erwin_Teufel._Birg_Demographie_9.6.15.pdf

Das Familiennetzwerk und die Konrad-Adenauer-Stiftung veranstaltet am *Samstag,
13.6.2015 in  Mainz* ab 10:00 ein Seminar mit dem Titel „Wieviel Mutter braucht
ein  Kind?“  Vorträge aus dem Blinkwinkel verschiedener Aspekte zur aktuellen
familienpolitischen Debatte.
Link zum Flyer http://www.kas.de/wf/doc/kas_15830-1442-1-30.pdf

Lesen Sie auch:

http://www.faz.net/…/psychologie-studie-kinder-koennen-ungl…

4 Gedanken zu „Deutschland -Weltmeister in Nachwuchsverweigerung

  1. Statement von Herrn Michael Bloch:

    Dass unser Sozialstaat durch den Nachwuchsmangel in sich zusammenbrechen wird, ist seit Jahrzehnten bekannt und wird gerne verschwiegen. Daher ist die aktuelle Berichterstattung zu begrüßen. Doch wie so oft ziehen Journalisten den falschen Schluss, indem sie die Misere nur auf fehlende Kinderbetreuung schieben. Tatsache ist, dass die Betreuung in den letzten Jahren massiv ausgebaut wurde, und die Kinderzahlen trotzdem (oder gerade wegen?) weiter sinken. Daran liegt es definitiv nicht.

    Vielmehr wurden die Eltern durch die Sozialgesetzgebung faktisch um die Früchte ihrer Erziehungsarbeit enteignet: während Eltern die Kinderkosten von über 150.000 Euro pro Kind weitgehend privat tragen (der Familienlastenausgleich deckt nur etwa ein Viertel), wurde der Nutzen sozialisiert: die Steuern und Rentenbeiträge der später erwachsenen Kinder kommen allen zugute – vor allem auch selbst Kinderlosen, die die höchsten Rentenansprüche habe. Wozu also mehrere Kinder aufziehen, wenn Eltern nur die Kosten tragen aber später andere davon profitieren? Sozialismus hat noch nie funktioniert.

    Was wir stattdessen brauchen, ist eine massive finanzielle Entlastung von Familien mit Kindern, damit diese nicht mehr gegenüber Kinderlosen benachteiligt sind. Auch nimmt die Kinderbetreuung nicht die Familienarbeit ab, letztere kostet sehr viel Zeit. Daher muss die Gesellschaft Eltern diese Zeit geben, ohne dass diese dafür auf Geld und Rentenansprüche verzichten müssen. Ein Familiensplitting im Steuerrecht wie in Frankreich und ein Betreuungsgeld von 600 Euro/Monat wie in Skandinavien wären ein guter Anfang. Auch die ständige Verächtlichmachung von erziehenden Eltern durch die Medien muss ein Ende haben.

    Michael Bloch

  2. Ein Foto von vier allerliebsten Neugeborenen in der Schwäbischen Zeitung vom 30. Mai verharmlost die Schreckensbotschaft im Untertitel: Deutschland steht weltweit auf dem letzten Rang, sogar hinter Japan, im Nachwuchs mit nur 8,3 Kindern auf 1000 Einwohner. Dass sich aus einer so niedrigen Geburtenrate erhebliche Nachteile für die Wettbewerbsfähigkeit unseres Witrtschaftsstandorts ergeben, begreifen Wirtschaftsverbände allerdings reichlich spät. Viel zu lange verwehrten sie im Einklang mit Politik und Medien jungen Leuten Zeit und Hingabe für eine eigene junge Familie. Das Instrument zur Nachwuchsverhinderung heißt seit vielen Jahren wohltönend „Vereinbarkeit“. Wer mit der Mehrfachaufgabe Beruf-Kind-Partnerschaft überfordert ist, verzichtet aus gutem Grund auf ein weiteres Kind. Nach Aussage von Familienministerin Schwesig steht die Erhöhung der Geburtenrate auch gar nicht auf der Agenda ihres Ministeriums. Vielmehr sollen junge Leute möglichst in Vollzeit ihren Arbeitgebern zur Verfügung stehen. Das Kind jedenfalls ist Nebensache, kann heute problemlos in Krippen „out-gesourcet“ werden. Jetzt kommt die Rechnung: Ohne ausreichenden Nachwuchs keine Chance im Wettbewerb. Heinrich Heine schrieb 1844: „Denk ich an Deutschland in der Nacht, dann bin ich um den Schlaf gebracht“.

    A. Quendt

  3. Welch Ironie!!! Politik, Medien und einige besonders schlaue Zeitgenossen, die den demografischen Wandel „als Chance“ und den Kindermangel als positiv im Sinne der Überbevölkerung gewertet haben, fürchten mittlerweile einen weiteren Anstieg der Nachwuchsverweigerung aus Sorge vor Versorgungslücken im Renten- und Gesundheitswesen sowie den Niedergang des Wirtschaftsstandorts Deutschland.
    Um die Bevölkerung über den desolaten Zustand hinwegzutäuschen, verstummen die Rufe nach noch mehr Kinderbetreuung nicht und akzeptieren dabei, dass noch weniger Kinder geboren werden, weil niemand – weder Frau noch Mann – die Notwendigkeit des Nachwuchses für die Altersversorgung benötigen, das wird von den Kindern der Eltern bezahlt, die dann zweimal die Dummen sind: einmal indem sie Einkommensverzicht für die Erziehung ihrer Kinder hinnehmen und noch einmal Benachteiligung in der Rente erfahren, weil sie Kinder grossgezogen haben die die Renten Kinderloser bezahlen. Ein Glück, dass im Laufe des Familienlebens, Eltern den Verzicht schon eingeübt haben.

  4. Das Statement von mir, das Sie liebe Frau Fischer, hier als ersten Kommentar veröffentlicht haben, hatte ich auch als Leserbrief an die Mainzer Allgemeine Zeitung geschickt. Es wurde NICHT veröffentlicht.
    Stattdessen wurde zum Thema „Geburtenflaute“ nur ein einziger Leserbrief veröffentlicht, in dem ein Leser anmerkt, die Welt sei überbevölkert, die viel zu vielen Menschen würden Arbeitslosigkeit und Umweltverschmutzung produzieren, und von daher sei es gut, dass in Deutschland so wenige Kinder geboren würden. Aufgabe der Politik sei es jetzt, diese vielen Menschen auf der Welt zu den Arbeitsplätzen in Deutschland zu bringen. Dann sei alles bestens. Ende.
    Kein Kommentar meinerseits. Stattdessen wurden viele Leserbriefe veröffentlicht, die die „Homo-Ehe“ befürworten und den Zeitungsredakteur, der sich in einem Kommentar dagegen ausgesprochen hatte, scharf kritisieren: er habe ein rückwärtsgewandtes Weltbild. Ach: auf einmal sind die Redakteure rückschrittlich und die Leser fortschrittlich? Was für eine verkehrte Welt.

Schreibe eine Antwort zu Theresia ErdmannAntwort abbrechen