Sehr geehrter Herr Dr. Tauber,

Sehr geehrter Herr Dr. Tauber,

in Sorge um die künftige Kanzlerschaft übersende ich Ihnen unsere Einschätzung zum Thema GERECHTIGKEIT, in der Hoffnung, dass die CDU endlich ein Wahlprogramm auflegt, das sowohl die SPD wie auch die AfD in Sachen FAMILIENGERECHTIGKEIT  überholt. Die CDU braucht keine  „Strategie gegen Schulz“, sie muss nur umsetzen, was unser Grundgesetz verlangt ( Art. 3 und Art. 6 GG )

Damit Sie sich über die Realität bundesdeutscher Familien ein klares Bild verschaffen können, senden wir Ihnen den „Horizontalen Vergleich über das frei verfügbare Einkommen von Familien  2017“, den der Deutsche Familienverband jährlich errechnet.

Vergleich 2002 bis 2017

 

Wir sind überzeugt davon, dass die CDU von diesen Zahlen keine Ahnung hat, bzw. sich dafür nie interessierte. Das rächt sich jetzt brachial, wenn Martin Schulz nun als MESSIAS der GERECHTIGKEIT auftritt. Warum, um Gottes Willen, müssen erst Elternverbände heute der CDU auf die Sprünge helfen?

War es nicht  von jeher das Postulat der CDU /CSU, die Basis unserer Gesellschaft, also die FAMILIE in den generativen Focus zu nehmen? Wie wurde  seither die FAMILIE durch die sozialistische Politik  in die Knie gezwungen, ohne Widerstand durch die christlichen Parteien? Am erfolgreichsten zerstörte Frau v.d. Leyen als damalige CDU-Familienministerin das Selbstverständnis von uns Eltern, selber für das Fortkommen unsere Kinder verantwortlich sein zu dürfen, und nicht der Staat. Seither werden Erwerbseltern durch Subventionen hoch begünstigt, Eltern, die wegen bereits vorhandener Kinder mit Mindestbeträgen diskriminierend abgestraft. Die unselige Allianz von Wirtschaft und Familie mit dem un-einlösbaren Vereinbarungsprinzip schuf eine marktkompatible Familie mit allen negativen psychosozialen Konsequenzen für unsere Kinder. Die DDR lässt grüßen!

Sehr geehrter Herr Dr. Tauber, wenn die CDU/CSU nicht ab  s o f o r t  bereit ist, die Spaltung der Eltern in hochsubventionierte Erwerbseltern und in abgestrafte Familieneltern aufzugeben, dann wird sich die deutsche Elternschaft von der CDU/CSU frustriert abwenden. Wer sich nicht einsetzt für Autonomie und Autokratie von Eltern als denjenigen, die den Generationenvertrag überhaupt noch einlösen, der hat politisch absolut verloren.

Weil wir uns aber einer sozialistischen SPD-Doktrin nicht beugen wollen, bitten wir Sie, sich endlich auf ein Wahlprogramm zu besinnen, das Generativität belohnt, nicht durch staatliche Förderprogramme, sondern durch die eindeutigen Vorgaben der Verfassung.

Oder wollen Sie den Populisten das Feld überlassen?

Vielleicht, Herr Dr. Tauber, wandert dieses Schreiben in den politischen Papierkorb, weil Ihnen die Zeit fehlt, sich mit den Gegebenheiten auseinanderzusetzen. Ein nicht zu entschuldigender Fehler! Jedenfalls stehen die Stimmen von uns  Eltern in Deutschland auf dem Spiel.

 

Mit freundlichem Gruß

Bärbel Fischer

 

2 Gedanken zu „Sehr geehrter Herr Dr. Tauber,

  1. Wie immer ganz herzlichen Dank für Ihr Engagement, liebe Frau Fischer. Wir können nur hoffen, dass Hinweise wie „das Feld nicht den Populisten überlassen“ zum Nachdenken anregen und Ihre Schreiben nicht im Papierkorb landen.

    Allerdings hätte ich noch einen kleinen Verbesserungsvorschlag für Ihre Schreiben: in letzter Zeit verwenden Sie immer häufigen die Begriffe „Erwerbseltern“ und „Familieneltern“. Wir Insider wissen, was Sie meinen – aber ich befürchte, viele andere nicht. Die vermutlich kinderlose Sekretärin im Ministerium, die die Briefe vorsortiert, wahrscheinlich nicht. Und was ist mit „klasssichen Familien“, bei denen die Mutter die Kinder erzieht und der Vater das Geld verdient: gehören die eher in die Schublade der Erwerbs- oder der Familieneltern?

    Bitte sehen Sie das nicht als Kritik: ich wünschte mir nur auch für „nicht-eingeweihte“ etwas klarere Formulierungen. Wie wäre es mit „Doppelverdienern, die die Kinder fremdbetreuen lassen“ und „Eltern, die ihre Kinder selbst erziehen?“ Hmm, das ist zu lang. Spontan fällt mir leider nichts Griffiges ein. Ich befürchte halt, dass die Politiker so viel Post bekommen, dass die Briefe in den Büros im Eiltempo vorsortiert werden – und wenn die Sekretärin den ihr vermutlich fremden Begriff „Erwerbseltern“ liest, könnte sie den Brief kopfschüttelnd in den Papierkorb werfen. Frei nach dem Motto: das Gegensatz zu Eltern, die ihr Geld selbst verdienen, müssen Hartz-IV-Schmarotzer sein.

  2. Ja, lieber Herr Bloch, auch meine Tastatur sträubt sich bisweilen gegen Begriffe wie Familieneltern und Erwerbseltern. Über die Bezeichnung Doppelverdiener habe ich mich zu Berufszeiten selber geärgert, weil weder mein Mann noch ich doppelt verdienten, und jeder den verdienten Lohn für seine Arbeit mit nach Hause brachte. Klar weiß ich, dass die Familie folglich über zwei Gehälter verfügte. Aber der Begriff ist irreführend und abwertend. Bleiben wir also auf der Suche nach einer treffenderen Unterscheidung. Vielleicht werden wir ja bei anderen Initiativen fündig.

    Ich habe trotzdem die Hoffnung, dass die Auswahl in den Büros noch immer nach Kriterien des Anstands und der Sachlichkeit erfolgt.

    Danke aber für Ihren Hinweis.
    Herzlich
    Bärbel Fischer

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