Kinderarmut – Ursachenforschung Fehlanzeige!

Pressemeldung                                                                                            13. 06. 2017

Kinderarmut wird beklagt – nach den Ursachen wird nicht gefragt !

In einer gemeinsamen Presseerklärung der Arbeiterwohlfahrt (AWO) und des „Zukunftsforums Familie“ vom 6.6.2017 (Nr.7) wird die Armut von Kindern und die sich daraus ergebenden ungünstigen Voraussetzungen für ihre weitere Entwicklung beklagt. So berechtigt das Anliegen ist, so befremdlich ist es, dass die Ursachen der in den letzten Jahrzehnten ständig gestiegenen Kinderarmut nicht einmal im Ansatz hinterfragt werden. Sachgerechte Gegenmaßnahmen sind aber erst dann zu erwarten, wenn die Hintergründe aufgedeckt und behoben werden.

Der stellv. Vorsitzende des Verband Familienarbeit e.V., Johannes Resch, äußert sich dazu: „Die in der Pressemeldung gestellte Forderung nach höheren Löhnen wird der Sache nicht gerecht, weil Eltern von höheren Löhnen relativ weniger profitieren als Erwerbstätige ohne Kinder. Die Benachteiligung der Eltern und Kinder wird so eher weiter ausgebaut. Lohnerhöhungen könnten erst dann zum Abbau der Familienarmut beitragen, wenn auch die Erziehungsarbeit der Eltern honoriert würde. Angesichts unseres umlagefinanzierten Rentensystems sind Kinder heute eine Investition für die Gesamtgesellschaft. Da aber die Eltern die Hauptlast dieser Investition tragen, Erwerbstätige ohne Kinder hingegen in Form höherer Rentenansprüche den größten Nutzen haben, ist unser Sozialsystem die eigentliche Ursache für die zunehmende Kinder- und Elternarmut. Die Missachtung der elterlichen Erziehungsleistung wurde schon in mehreren Urteilen des Bundesverfassungsgerichtes (BVerfG) festgestellt und eine Korrektur angemahnt, ohne dass der Gesetzgeber darauf reagierte.“

Der Verband Familienarbeit hat in den letzten Jahren immer wieder darauf hingewiesen, dass die Armut von Eltern und Kindern durch gesetzliche Maßnahmen sogar weiter vergrößert wurde, was AWO und Bundesforum wohl nicht bewusst ist. – So führte das seit 2007 geltende Elterngeldgesetz zu einer gezielten Verschlechterung für Mehr-Kind-Familien und für junge Eltern, die den größten Anteil der armen Kinder stellen. Während sie früher über zwei Jahre ein Erziehungsgeld von 300 € erhielten, gilt das heute nur noch für ein Jahr. Die höheren Beträge, die gut ausgebildete und somit meist ältere Eltern mit erstem Kind, die im Jahr zuvor voll erwerbstätig sein konnten, erhalten, nutzen den kinderreichen Eltern und den jungen Eltern (z.B. Studentenpaaren) nichts. – Auch der Wegfall des bis 2015 geltenden Betreuungsgeldes von 150 € hat ein die Familienarmut nochmals vergrößert. Dabei hätte es auch nach dem Urteil des BVerfG weiter gezahlt werden können, nur eben auf Landesebene, was aber nur in Bayern geschah.

Der Ausbau der Tagesbetreuung für Kleinkinder ist kein Ausgleich für die zusätzlich geschaffenen Nachteile für ärmere Eltern, denn sie schränkt deren Wahlfreiheit weiter ein erschwert eine feste Bindung zwischen Eltern und Kindern, was gerade unter prekären wirtschaftlichen Bedingungen ein zusätzliches Risiko für eine gesunde Entwicklung die Kinder ist. Auch gut ausgebaute Institutionen können die Sicherheit, die Elternliebe vermittelt, nicht ersetzen.

Verband Familienarbeit e. V.                                                                                                Dr. Johannes Resch, Stellvertretender Vorsitzender                                        www.verband-familienarbeit.de

Frühkindliche Sexualisierung im Interesse der AWO

Herr Dennis Riehle, Sprecher der Humanistischen Alternative Bodensee, HAWO, kritisiert als bekennender Homosexueller die naive Befürwortung frühkindlicher Sexualisierung in Kindergarten und Schule durch die ArbeiterWohlfahrt AWO. Schwer wiegende Risiken für die kindliche Persönlichkeitsentwicklung wurden auf dem Symposium ganz im Sinne des Gender-Mainstream komplett ignoriert. 

Die Frage unserer Elterninitiative konzentriert sich auf die verfassungswidrige Ausschaltung des Elternwillens und der elterlichen Verantwortung für ihre Kinder, nach denen sie ihre Kinder vor körperlichem und psychischem Schaden zu bewahren haben.

Weiterhin stellt sich uns als Elterninitiative die Frage: Mit welch radikalen Mitteln werden Hilfsorganisationen heute getrieben, den staatlichen Auftrag zur Genderisierung mit Zugriff auf nicht volljährige Menschen durchzusetzen? Fließen etwa Gelder? Verlieren sie möglicherweise bei Weigerung ihren Titel als Wohlfahrtseinrichtung? Inwiefern unterscheidet sich dieses Vorgehen noch von totalitären Systemen? Die Antworten werden dürftig ausfallen.

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„Alle, die sich Perlenarmbänder machen möchten…“

 

Sexuelle Vielfalt soll heute möglichst früh ansetzen. Das zeigte nicht zuletzt der Bildungsplan des Landes Baden-Württemberg, der in der Schule bereits die Bandbreite aller nur denkbaren Konstellationen des geschlechtlichen Zusammenlebens als gleichwertig vermitteln will. Kinder sollen am besten bereits im Kindergarten die ersten Erfahrungen sammeln, um sich in der Welt des alles Machbaren zu orientieren. Sie dürfen sich ausprobieren, um die verschiedensten sexuellen Orientierungen und Neigungen kennenzulernen. Was noch vor einiger Zeit in der Pubertät stattfand, soll heute offenbar schon im Vorschulalter abgeschlossen sein. Der Eindruck trügt nicht, wenn man vermutet, dass es dabei gewünscht ist, nicht mehr „normal“ zu sein – eben gerade nicht die natürliche Form des Miteinander aus männlichem und weiblichem Geschlecht zu entdecken, sondern viel eher durch das „Spielen“ mit allen Ausdrucksformen dorthin gedrängt zu werden, wo der Gender Mainstream die Erwachsenen der Zukunft haben möchte – unter „queeren“ Menschen.

 

Ein interessantes Symposium zu diesem Thema veranstaltete der Bundesverband der „Arbeiterwohlfahrt“ (AWO). Unter dem Titel „Vielfalt statt Einfalt – Sexuelle und geschlechtliche Vielfalt als Themen für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen“ diskutierten Fachleute über die Fragestellung, wie die Pädagogik der Moderne auf die unterschiedlichen Interessen der Kleinsten eingehen kann. Bezeichnend in der Dokumentation über die Veranstaltung: Offenbar gehen die Experten wie selbstverständlich davon aus, dass Kinder heute bereits wissen, ob sie homo-, bi-, transsexuell sind – oder, was in der gesamten Niederschrift allerdings nur bescheiden dargestellt wird, möglicherweise sich doch erlauben, den traditionell heterosexuellen Weg einzuschlagen. Erzieher und Lehrer sollen Rücksicht auf die Gefühle und die Befindlichkeiten von Jugendlichen mit ihren verschiedenen sexuellen Orientierungen und Neigungen, mit ihrem Geschlecht und ihrer Identität nehmen. Dass sie erst einmal bei dieser sensiblen Suche nach der eigenen sexuellen Persönlichkeit unterstützt werden müssten, darauf kommt niemand. Scheinbar mit dem Tag der Geburt ist für die AWO festgelegt, ob ein Kind schwul sein wird oder sich möglicherweise als Transvestit outen möchte.

 

Wichtiger als die Hilfe bei der Selbstfindung ist die Stärkung gegen die Anfeindungen der Umwelt, glaubt das Symposium. Denn immerhin seien „queere“ Jugendliche deutlich häufiger von Gewalt, Ausgrenzung und seelischen Problemen bedroht. Über die Ursache schweigt man sich dabei aus – Schuld ist immer die Außenwelt. Dass gerade der Zwang zur frühzeitigen Sexualisierung den größten Schaden anrichtet, verschweigen die Fachpersonen. Wer „alles“ sein kann, verirrt sich. Nicht das Mobbing wegen des Andersseins, sondern das beklemmende Gefühl, mit sich und der Unklarheit über das eigene „Ich“ überfordert zu sein, ist Ausschlag gebendes Kriterium für psychische Krisen. Und daran trägt vor allem der Drang zur „Geschlechtervielfalt“ seine Verantwortung. Denn er ist eben keine Freiheit, sondern schränkt die Rechte der Kinder auf eine unabhängige Entwicklung massiv ein. Ja, Jugendliche sollen selbst entscheiden können, wen sie lieben. Aber dann lassen wir sie bitte auch frei darüber befinden und beeinflussen sie nicht durch genderisierte Vorlieben nach Offenheit und Grenzenlosigkeit in alle Richtungen. Kinder haben ein gutes Gespür dafür, wann sie sich versuchen möchten. Auch bisher funktionierte das problemlos – ohne Sexualkunde im Kindergarten und geschlechterneutrale Lehrmaterialien. Niemand wurde durch Mann und Frau in der Textaufgabe verstört. Und es war kein Weltuntergang, wenn ein Kind auch mit 10 Jahren noch nicht wusste, wen es liebt. Wer meint, Vorgaben über den Weg machen zu müssen, den Jugendliche vollkommen selbstständig einschlagen, nimmt den Heranwachsenden ihre wohlverdiente Kindheit. Und dass sich heute ganze Symposien darum bemühen, „sexuelle Vielfalt“ unter Jugendlichen zu lenken, ist abstoßend.

 

Besonders amüsant, aber gleichsam erschreckend sind in diesem Zusammenhang auch die Handlungsempfehlungen der AWO an die Lehrkräfte: Nicht nur, dass sie ihr gesamtes Tun auf eine sexualisierte Pädagogik ausrichten sollen und damit nur noch wenig Spielraum für die eigentlichen Inhalte bleibt, die Kindergarten und Schule vermitteln sollten. Erzieher dürften bei der Vielzahl an Anweisungen aus dem Nachdenken gar nicht mehr herauskommen, um nicht in ein „Fettnäpfchen“ zu treten. Denn auch die Sprache muss stimmen. Wer zu einer Gruppenarbeit aufruft, solle nicht mehr nach Mädchen und Jungen einteilen, sondern viel eher sagen: „Alle, die Perlenarmbänder machen wollen, kommen bitte zu mir!“. Und nach den Unisex-Toiletten dürfte es bald auch Umkleidekabinen für alle geben. Denn es wird empfohlen, nicht mehr nach Jungs und Mädchen zu unterscheiden, sondern: „Alle, die die Jungsumkleide nutzen wollen, gehen bitte dort nach rechts!“. Doch was sagen eigentlich die Jungs, die vielleicht ungestört unter sich sein möchten? Selbstbestimmungsrechte kollidieren dort, wo sie jene des Anderen einschränken. Daran denkt bei der AWO wohl keiner. Und überhaupt: Was wäre, würde man hier andersherum formulieren? Darf dann künftig jeder in die Mädchenumkleide, der sie nutzen will? Dass daraufhin unter manchen Eltern berechtigterweise der Teufel los wäre, scheint egal. Hauptsache, die Geschlechtervielfalt wurde eingehalten. Der Ratschlag der Experten heißt: „Nutzen Sie inklusive Formulierungen“.

 

Die Abschaffung des „Normalen“ mögen Viele als Errungenschaft ansehen. Wir reißen damit aber den Leuchtturm ein, der in einer ohnehin komplexen Welt eine Richtschnur dessen war, was gerade für diejenigen auf der Suche überlebenswichtig ist: Orientierung. Wer eine Reise plant, beginnt auch selten Jahre zuvor mit dem Kofferpacken. Welch Bevormundung und Überbehütung ist es, wenn wir den Jüngsten schon „Angebote“ zur sexuellen Identitätsfindung machen, aus denen sie wählen können! Wie wenig Vertrauen haben wir in sie, wenn wir nicht einmal darauf warten können, welche Erfahrungen und Entdeckungen, welche Erlebnisse und Eindrücke sie in der Pubertät sammeln und gewinnen! Es ist allein unsere Ungeduld, die uns antreibt, unsere Selbstsucht nach Verwirklichung, die wir nun durch das Bedrängen unserer Kinder zu kompensieren versuchen. Wüssten die Kleinsten, welch Gedanken wir uns um sie, ihre sexuelle Identität, Neigung und Vorlieben machen würden, hielten uns sicher einige von ihnen für völlig verqueert…

Dennis Riehle, Martin-Schleyer-Str. 27, 78465 Konstanz

Webpräsenz:                                                                                                   www.Dennis-Riehle.de