Vom Rattenfänger 2.0

„Psychische Probleme“ bei jedem fünften Schulkind in Baden-Württemberg, so der DAK-Kinder-und Jugendreport, sollte doch wachrütteln. Leider liest man nichts davon, wie diese Statistik vor zwanzig oder dreißig Jahren ausfiel, als es noch keine öffentliche Fremdbetreuung in Käfighaltung gab und Kinder bei ihren Eltern zuhause groß werden durften. Doch mit dieser Horror-Prognose warnten Erziehungsexperten bereits zu Zeiten, als noch Renate Schmidt SPD und Ursula v.d. Leyen CDU das Zepter im Familienministerium schwangen. Damals wurden die Paradigmen in Richtung Gewinnmaximierung auf Kosten unserer Kinder verschoben. Bis heute agiert das Ministerium mit dem wohlklingenden Namen BMFSFJ als untergeordnete Außenstelle der Ministerien für Arbeit und Wirtschaft, dessen „Gewinne !“ das Finanzministerium einschiebt.

Den „Verlust“ ihrer Eltern hatten die Kinder damals zu ertragen, den „Verlust“ ihrer Kinder beklagen die Eltern heute.

Märchen vermitteln zeitlose Wahrheiten. So hatte der Gaukler im Märchen mit dem betörenden Klang seiner Zauberflöte die Hamelner Bürger von der Rattenplage befreit. Nun konnten sie tagsüber wieder ihren Geschäften nachgehen. Der Markt florierte. Die Kassen klingelten. Business must go! Abends sanken sie erschöpft in die Federn. Nur ihre Kinder, die hatten sie total vergessen. Da hatte der Gaukler leichtes Spiel, sie aus den Häusern zu locken. Das war seine Rache an der Stadt für das gebrochene Versprechen.

Die Kinder in Hameln wurden in den Zauberberg entführt. Heute tauchen sie ab in Depressionen und sind kaum mehr erreichbar. Befreit von Arbeitslosigkeit und beschäftigt von morgens bis abends fällt den Eltern erst nach zwanzig Jahren auf, dass ihnen ihre Kinder psychisch und emotional abhanden gekommen sind. Die süße Melodie von „Emanzipation“, „Unabhängigkeit“, „Ganztagsbetreuung“ wird zum Klagelied.                                                                                              Hameln ist überall!

Bärbel Fischer,                                                                                         ELTERNINITIATIVE FAMILIENGERECHTIGKEIT

 

GRÜNE warnen vor KITA-Notstand

Leserbriefe an die Schwäbische Zeitung, 16. 06. 2017

Grüne warnen vor Kita-Notstand! Dass ausgerechnet sie es sind, die auf einen Ausbau von 350 000 Kitaplätzen (also Krippenplätze für ein-bis dreijährige Kinder) bis 2022 drängen, begreife wer will. Jedem Insekt, jedem winzigen Reptil, jedem Säugetierbaby  wird sein natürlicher Lebensraum, sein Recht auf artgerechtes Aufwachsen zugestanden, ja gefordert. Für Menschenkinder gilt den Naturfreunden paradoxerweise genau das Gegenteil: Die Allerkleinsten und-schwächsten sollen nicht in der Familie aufwachsen, sondern im Kollektiv. „Notstand“ – den erleben Kleinkinder, wenn sie tagtäglich ihr Zuhause und ihre Mama verlassen müssen. Sie reagieren mit einem stark erhöhten Spiegel des Stresshormons Cortisol, der im Kinderhirn für starke Irritationen sorgt und zu emotionalen Schäden führt. Doch all das interessiert die Grünen heute nicht mehr. Denn ihr verbohrtes Credo heißt: Mütter gehören nicht ins Kinderzimmer, sondern in die Betriebe. Sie sollen sich von der Familie emanzipieren und sich ihrer Kinder so schnell wie möglich entledigen.
Bärbel Fischer

 

Da reklamieren die Grünen einen enormen Bedarf an Betreuungsplätzen für Kleinkinder wegen des Geburtenzuwachses, der laut Statistik zum größten Teil den Migrantenfamilien zu verdanken ist. Aber genau diese Mütter weigern sich, ihre Babys aus den Händen zu geben. Das wissen die Grünen, und das weiß auch Frau Brantner. Die Ursache für den behaupteten Run auf die Kitaplätze ist vielmehr, dass junge, auch gebildete Leute häufig im Niedriglohnsektor arbeiten müssen. Und was tun die Grünen gegen diesen „Notstand“? Es ist leicht, Forderungen aufzustellen, die der Steuerzahler finanzieren muss. Die Arbeitsbedingungen für Eltern aber zu verbessern, erfordert da schon etwas mehr Grips!

N.N.

Sehr geehrter Herr Laschet,

 in der TAGESPOST vom 29. 10. 2016  las ich  unter der Überschrift: „Familienpolitik: Wende der CDU?“ von Jürgen Liminski über Ihr Vorhaben, das Baukindergeld wieder einzuführen.

Nachdem sich seit elf Jahren Merkel die CDU gesellschaftspolitisch völlig von ihren Wertvorstellungen verabschiedet hat, ist es an der Zeit, sich wieder um die Mitte der Gesellschaft zu kümmern. Denn wenn die CDU als  Regierungspartei weiterhin ignoriert, dass Familien durch ungerechtfertigte Abgaben unter Missachtung ihrer Leistung für künftige Generationen abgezockt werden, dann werden sich die CDU-Wähler in Heerscharen der AfD zuwenden. Denn die AfD hat erkannt, dass Renten nur bezahlt werden können, wenn genügend Nachwuchs aufwachsen darf. Aber genau dies ist der Knackpunkt, warum immer mehr junge Paare sich den Kinderwunsch abschminken. „Wer in Deutschland rechnen kann, schafft sich keine Kinder an“, so tönt es durch unser Land. Man kann den jungen Leuten doch nicht zum Vorwurf machen, dass sie logisch denken.

  • Wer, anders als in benachbarten europäischen Ländern, Familien doppelt zur Kasse bittet, der muss eben mit demografischer Schrumpfung rechnen.
  • Eine Politik, die dem gesellschaftlichen Regenbogenwandel mehr Augenmerk schenkt als der Mehrheit von tagtäglich um ihr Auskommen kämpfenden Familien, wird früher oder später scheitern.
  • Wer Mütter um ihre Rente prellt, weil Erziehungsarbeit in Deutschland bislang kaum Punkte abwirft, der wird weiter  Altersarmut generieren.
  • Weil in keiner Rentendebatte der ( hausgemachte ) Kinderschwund zur Sprache kommt , so geht es langweilend und stupid nur um Renteneintrittsalter und Rentenniveau. Niemals wird eine familiengerechte Reform unseres verkorksten Sozialgesetzes debattiert. Wie vernagelt sind Politiker, um nicht zu erkennen, dass die Renten auch nach 2050 noch sicher sein müssen? Das klappt nur mit ausgebildetem, stabilem Nachwuchs unserer Enkel.
  • Wer wie die CDU ignoriert, dass seit Adenauer wir Eltern um den Lohn unserer Arbeit gebracht werden, weil wir rentenmindernd diejenigen mitfinanzieren, die sich Kinderkosten lebenslang ersparen, der darf sich nicht wundern, wenn auch wir Eltern in großem Stil die CDU verlassen und zur AfD abwandern.
Sollten Sie, Herr Laschet, der letzte und einzige CDU-Politiker sein, der diese Zusammenhänge noch registriert, so setzen wir auf Sie. Wie lange schon kämpfen Familienverbände darum, Paaren eine nachteilslose Entscheidung für Kinder zu ermöglichen. Aber mit Angela Merkel scheint dies nicht zu gelingen. Wohl wissend, dass Sie selbst, Herr Laschet,  ein ausgesprochener Merkel-Fan sind, wäre es genau Ihre Aufgabe, die Kanzlerin davon zu überzeugen, dass die bisherige Familien-und Gesellschaftspolitik keine Zukunft hat. Der kometenhafte Aufstieg der AfD hat u. a. damit zu tun, dass alle Anfragen, Mahnungen, Aufforderungen von Familienverbänden sofort  im regierungsamtlichen Papierkorb landen.

 

Mit dem „DDR-Familienministerium“ seit Renate Schmidt. U.v.d. Leyen und M. Schwesig hat sich die BRD verabschiedet von einer generativen Politik. Es ist nicht damit getan, junge Mütter möglichst früh von ihren Babys zu trennen und in den Erwerb zu schicken. Wir brauchen bindungssichere, in mütterlicher Geborgenheit gedeihende Menschen, auf die Verlass ist und die interessiert ihre Umwelt erobern (nicht gelenkt durch einen Kita-Lehrplan!) Eine Gesellschaftspolitik, die aus ideologischen oder wirtschaftlichen Gründen Forschungsergebnisse von Biologen, Medizinern, Psychologen und Pädagogen standhaft ignoriert, hat verdient, abgewählt zu werden. Wir werden die Abwahl von Frau Schwesig kräftig begießen.

 

Somit, Herr Laschet, hoffen wir Eltern und Großeltern aus unserer Initiative, Ihnen ein realistisches Bild unserer Gesellschaft 2016  geliefert zu haben. So wie die Wahl von Herrn Trump gegen alle medialen europäischen Prognosen absehbar war, weil sich das Establishment weigerte, den desolaten IST-Zustand der amerikanischen Gesellschaft anzusehen, so wird auch in Europa ein„Change“ nicht mehr lange auf sich warten lassen. Solange unsere Politiker gegenüber den Wirtschaftsbossen überhaupt noch was zu sagen haben, solange lässt sich vielleicht noch eine europäische Emanzipation  bewerkstelligen. Die Hoffnung stirbt zuletzt!

Damit grüßen wir Sie teils resigniert, teils zuversichtlich

für die ELTERNINITIATIVE  FÜR  FAMILIENGERECHTIGKEIT
i. A. Bärbel Fischer
info@familiengerechtigkeit-rv.de
http://forum-familiengerechtigkeit.de
www.rettet-die-familie.de

 

Antwort von Herrn Laschet, Landesvorsitzender der CDU NRW, 22. 11. 2016:

 

Sehr geehrte Frau Fischer,

haben Sie vielen Dank für Ihre Nachricht vom 12. November 2016, auf das ich gerne

eingehe. Ich gebe Ihnen Recht, Erziehungs- und Familienarbeit trägt wesentlich zum

Erhalt und Wohlergehen unserer Gesellschaft bei.

Gerne vergewissere ich Ihnen daher, dass ich mich weiter dafür einsetze, die

Mittelschicht und vor allem junge Familien mit Kindern wieder stärker in den Fokus

unserer Politik zu nehmen. Schließlich sind es zuvorderst die Familien, die durch ihre

Arbeit in Beruf, Familie und Ehrenamt die großen Lasten schultern und die

Zukunftsfähigkeit unserer Gesellschaft sichern.

Daher habe ich mich im Vorfeld der Bundestagswahl 2013 vehement für die

Mütterrente stark gemacht. Die Reform war richtig und wichtig, denn dadurch haben

wir eine bessere Anerkennung von Erziehungszeiten in der Rentenversicherung

erreicht. Die Einführung der Mütterrente haben CDU und CSU gemeinsam

durchgesetzt. Der Widerstand der Opposition ebenso wie die Kritik von Ökonomen

waren groß, denn die Gewährung eines zusätzlichen Rentenpunkts für jedes vor

1992 geborene Kind belastet die Rentenversicherung in den kommenden

Jahrzehnten mit 6,5 Mrd. Euro — nicht einmalig, sondern jedes Jahr. Dennoch halte

ich die Reform weiterhin für richtig, wohlwissend, dass die Ungleichbehandlung von

Müttern vor 1992 geborener Kinder gegenüber jenen, deren Kinder nach 1992

geboren wurden, dadurch zwar deutlich reduziert aber nicht gänzlich beseitigt

werden konnte.

Ein wichtiges Thema ist auch eine bessere Unterstützung junger Familien bei der

Bildung von Wohneigentum. Hierzu hat die CDU Nordrhein-Westfalen einen Antrag

zum Bundesparteitag im Dezember eingebracht. Unser Ziel ist, dass sich wieder

mehr junge Familien den Traum vom eigenen Heim verwirklichen können und so

auch für das Alter vorsorgen.

Liebe Frau Fischer, die CDU Nordrhein-Westfalen hat im vergangenen Jahr ein

neues Grundsatzprogramm beschlossen. Darin heißt es u.a.:

„Die CDU Nordrhein-Westfalen ist die Partei für Kinder und Familien. Unser Ziel ist

es, Familien ihren Bedürfnissen gemäß zu stärken, familiengerechte Strukturen zu

schaffen und für eine kinderfreundliche Gesellschaft zu arbeiten, damit sich wieder

mehr junge Menschen dazu entscheiden, eine Familie zu gründen.

Wir wissen, dass der hohe Stellenwert von Familie ungebrochen ist, gerade auch

unter jungen Menschen. Dennoch steht die Entscheidung für Kinder heute immer

stärker in Konkurrenz zu anderen Formen der Lebensgestaltung. Wir wollen durch

eine zukunftsorientierte Familienpolitik die Voraussetzungen dafür schaffen, dass

sich mehr junge Menschen für Kinder und Familie entscheiden können.“

Unser Ziel ist, bei den Landtagswahlen im kommenden Jahr stärkste Partei zu

werden und an der Spitze der Landesregierung eine Politik zu verwirklichen, die

diesen Grundsätzen gerecht wird.

Mit freundlichen Grüßen

Armin Laschet