Eben mal empören!

Leserbrief zum Leitartikel:  Schwäbische Zeitung , 29. 01. 2014

Eben mal empören

Sehr geehrter Herr Redakteur,

nein, von Markus Lanz wird Deutschlands Zukunft nicht abhängen, wohl aber davon, wie die Schulbehörde mit Kindern und ihren Eltern künftig umgehen will. Es ist schon bedenklich, wie leichtfertig das Elternrecht übergegangen wird, das „Eltern zuvörderst Erziehung und Pflege ( d.h. Schutz vor ungewollter Beeinflussung etc.)“ nach Art. 6,2 GG zuspricht, und nicht dem Staat! Und dies aus Gründen bekannter Erfahrungen aus der Nazivergangenheit.

Es gibt noch eine andere Perspektive, aus der Ihre Vermutung harmlos wirkt:

Das eigentliche Problem ist nicht der Sexualunterricht selbst, sondern die geplante permanente 12-jährige LSBTTI- Dauerberieselung in Sachen Sexualität über Kinder und Jugendliche, vom Milchzahn bis zum Bartwuchs hinweg, blumig „Leitprinzip“ genannt. Sachinformationen zu LSBTTI kann sich jeder Viertklässler aus dem Internet holen. Aber um Sachwissen geht es den Reformern gar nicht. Ihr Ziel ist: Sexualität in all ihren Varianten soll eine immerwährende gesellschaftliche ( und mediale) Präsenz bekommen.

Doof sind die so genannten Reformer nicht. Sie nutzen klug die psychologischen Mechanismen zur Gesellschaftsveränderung und bedienen sich dabei unserer wehrlosen Kinder. Und genau das ist perfide und inakzeptabel. Gehirnwäsche funktioniert wie Werbung: Dauerdosierung in kleinen Gaben, tägliche Konfrontation mit sexuellen Variablen, damit letztlich die Minderheit als Norm begriffen wird.

Wenn sie erwachsen sind, hängt unseren Schülern die schönste Sache der Welt endgültig zum Hals heraus:  abgedroschen, ausgelutscht, banal, öde – einfach nur zum Gähnen!

Noch eine kleine Bemerkung: Haben Sie in dieser Debatte auch nur ein einziges Mal das Wort LIEBE gehört oder gelesen? Nein? Ich auch nicht!

Damit grüßt Sie freundlich und nachdenklich

Bärbel Fischer

PS: 50 000 Unterschriften kamen übrigens nicht „eben mal“ per Klick, sondern wurden handschriftlich, mühsam in der Freizeit an Ständen und bei Elternabenden auf Fragebögen gesammelt. Auch als Journalist sollte man die Empörung der Bevölkerung ernstnehmen und nicht kleinreden.