Presse verharmlost die Tragweite der Grundgesetzänderung

Zunächst verwundert, warum erst wenige Tage vor der Abstimmung in Berlin das Thema nur so beiläufig in TV und Presse gelangt, während bereits seit vielen Monaten darüber im Netz diskutiert wird. Auch die demokratisch vorgeschriebenen Anhörungen von Experten war der Presse kein Wort wert. Soll die Bevölkerung etwa vor vollendete Tatsachen gestellt werden? – Ohne die enorme Tragweite des koalitionären Vorhabens auch nur im Ansatz zu erkennen, tut man medial so, als ginge es bei diesem Plan lediglich um Spielplatzplanung, Verkehrsführung o.ä.

Leserbrief

Während grüne Minister wie M. Lucha u. a. das Vorhaben der Bundesregierung zur Änderung des Grundgesetzes zugunsten von Kinderrechten als „völlig unzureichend“ kritisieren, wenden sich Verfassungsrichter wie Kirchhof, Papier, Uhle, Schlink u.v.a. strikt gegen diesen Plan. Denn Kinder, Senioren, Behinderte, Flüchtlinge u.a. sind bereits alle durch Art. 1 GG in ihrer Menschenwürde unverhandelbar geschützt. 

Ähnlich argumentiert der Verband der Juristen in der CDU (BACDJ) und erteilt dem Plan der Bundesregierung, Kinderrechte ins Grundgesetz aufzunehmen, eine klare Absage. Die Einführung von Kinderrechten würde ein Einfallstor für zukünftige verfassungspolitische Forderungen nach weiteren Sondergrundrechten darstellen.

Die WerteUnion sieht, wie viele Elternverbände auch, in der Grundgesetzänderung die Gefahr, dass die Aufnahme von „Kinderrechten“ zu einer Grundrechtskollision mit dem in Artikel 6 Absatz 2 GG niedergelegten Erziehungsrecht der Eltern führt. Dies könne dazu führen, dass das Erziehungsrecht der Eltern aufgeweicht wird und Kinder unter staatliche Kontrolle geraten, indem sie dann auf Grundlage des „Kinderrechts“ aus dem Erziehungsbereich der Eltern quasi „heraus geklagt“ werden.

Familienverbände fordern, dass Kinder zuallererst ein „Recht auf Leben“ ab der Zeugung zusteht. Es sind die selben Politiker, die heute heuchlerisch Kinderrechte fordern, Kindern vor der Geburt aber ihr Recht auf ein eigenes Leben absprechen.

Nach den bitteren Erfahrungen des Dritten Reichs mit der staatlichen Indoktrination der Jugend sprachen die Verfasser des Grundgesetzes bewusst den Eltern das alleinige Recht und die Pflicht zu, ihre Kinder zu erziehen. Den staatlichen Behörden erteilten sie lediglich ein Wächteramt bei Totalversagen der Eltern. Und so soll es auch bleiben

Sollte der Bundestag dem Gesetzentwurf mit 2/3-Mehrheit zustimmen, so hätte sich das sozialistische Konzept von Olaf Scholz durchgesetzt, der Staat müsse die „Lufthoheit über den Kinderbetten“ erringen.

Bärbel Fischer                                                                                          ELTERNINITIATIVE FAMILIENGERECHTIGKEIT

 

Einladung

Familienbund der Katholiken im Bistum Augsburg
Dialog Familie
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Der Familienbund lädt Sie ganz herzlich ein zu einer familienpolitischen Veranstaltung mit Prof. Dr. Gregor Kirchhof,Inhaber des Lehrstuhls für Öffentliches Recht, Finanzrecht und Steuerrecht an der juristischen Fakultät der Universität Augsburg, zum Thema
 
„Der besondere Schutz der Familie in der aktuellen Diskussion“

am       Dienstag, 09. April 2013
um       19.30 Uhr
im      Haus St. Ulrich, Kappelberg 1, 86150 Augsburg.
 
 
Die Familie gerät aktuell immer mehr unter Druck, nicht zuletzt wegen der aktuellen Entscheidungen des Bundesverfassungsgerichts zu Rechten für homosexuelle Lebenspartnerschaften. Indes verdeckt die aktuelle Debatte um einen vernachlässigbaren Randbereich den Blick auf die größte Benachteiligung in der Familienpolitik, die auszugleichen der Staat seit Jahren schuldig bleibt: die Benachteiligung der Familien gegenüber Kinderlosen. In diesem Zusammenhang wird Prof. Kirchhof die Situation der Familie in Staat und Gesellschaft beleuchten.
 
Anschließend steht der Referent für Rückfragen und Diskussion zur Verfügung.
 
 
Die Veranstaltung ist öffentlich. Geben Sie den Veranstaltungshinweis gerne an alle Interessierten weiter.
 
Wir freuen uns auf ein Wiedersehen mit Ihnen!
 
 
Familienbund der Katholiken im Bistum Augsburg
Kappelberg 1 | 86150 Augsburg
Tel. 0821/3152-254 od. -456 | Fax 0821/3152-463
 
 

Wachstumsdebatte: Deutschland wächst mit seinen Kindern

Die Zukunft der Sozialsysteme hängt nicht an der abstrakten Wirtschaftsleistung, sondern vor allem an den Kindern: ein Plädoyer gegen den blinden Ökonomismus. Dies vertritt der ehemalige Verfassungsrichter PAUL KIRCHHOF in seinem FAZ-Beitrag.