Mütter – Menschen zweiter Klasse?

Leserbrief zu “ SPD will Wahlfreiheit für Eltern“ Schwarzwälder Bote                vom 8. Februar 2013

Weil es mit dem fristgerechten Ausbau der Kitas klemmt, fordert SPD-Fraktionschef Schmiedel „Wahlfreiheit“ zugunsten öfffentlich bestellter Tagesmütter. Die Redensart vom „Rechtsanspruch aller Kinder unter drei Jahren auf Betreuung“ tut so, als ob alle Kinder, die nicht in die Kita gehen, unbetreut seien. Elterliche Betreuung zählt nicht. Sie ist für die betroffenen Kinder quasi ein Verhängnis.

Diese links-ideologische, familienfeindliche Sichtweise ist heute „politisch korrekt“, zumal die CDU in die gleiche Kerbe haut. Die von Herrn Schmiedel zwar nicht gemeinte, aber tatsächliche Wahlfreiheit ist grundsätzlich erst dann gegeben, wenn die finanziellen Rahmenbedingungen die Wahlfreiheit für elterliche Betreuung und das „Recht“ darauf  mit einschließen. Wahlfreiheit kann nicht heißen: „Vogel friss oder stirb“, also dass Eltern nur bei Nutzung staatlich organisierter Betreuung den Anspruch haben, monatlich mit mindestens 1000 €uro gefördert zu werden. Die Wahlfreiheit vieler Eltern steht und fällt mit einer entsprechenden Honorierung der selbst wahrgenommenen Erziehungsleistung.

Wohin hat die Politik sich mit dem Hype staatlicher Betreuungswut verstiegen? In wessen Diensten? Im Dienst der Wirtschaft, die einen möglichst großen Arbeitnehmerpool braucht, für niedrige Löhne? Oder im Dienste einer Frauenemanzipation, die glauben machen will, Frauen seien nur dann gleichzuberechtigen, wenn sie erwerbstätig sind, und Mütter seien Menschen zweiter Klasse? Die so genannte Familienpolitik dient sich allen an, nur nicht der Familie. Das heißt: Sie verspielt die Zukunft!

Gertrud Martin, Seb.-Kneipp-Str. 110, 78048 VS-Villingen, Tel. 07721 56124

 

Durchsichtiges Intrigenspiel der Wirtschaftslobby

Der Verband Famiienarbeit  äußert sich zu dem SPIEGEL-Artikel mit einer Pressemitteilung:

In einem Bericht des „Spiegel“ vom 4. 2. 2013 wurden „Ergebnisse“ aus einem internen Zwischenbericht bekannt, zu einem von Justiz- und Familienministerium bei der Prognos-AG in Auftrag gegebenen Gutachten über die staatlichen familienpolitischen Finanzleistungen. Darin werden fast alle Zahlungen, die den Eltern direkt zufließen, um ihnen die Erziehung der Kinder zu erleichtern, in Frage gestellt. Das Kindergeld wird als „wenig effektiv“ und die Mitversicherung von Eltern, die Kinder erziehen, in der Krankenversicherung als „besonders unwirksam“ bezeichnet. Nur der Krippenausbau gilt als „effektiv“.

Unter anderem übergehen die Gutachter die Tatsache, dass das Kindergeld zu etwa zwei Dritteln gar keine Leistung des Staates ist, sondern sich aus der vom Bundesverfassungsgericht festgeschriebenen steuerlichen Freistellung des Existenzminimums der Kinder ergibt. Nach der Logik dieser Gutachter wäre dann auch der Grundfreibetrag für Erwachsene eine „Leistung des Staates“ von mindestens 120 Mrd. € /Jahr.

Gertrud Martin, Vorsitzende des Verbands Familienarbeit e. V., äußert sich dazu: „Die Gutachter der Prognos-AG lassen deutlich erkennen, dass es ihnen nicht um die berechtigten Anliegen der Eltern und Kinder geht, sondern nur um die Profitmaximierung für die Wirtschaft. Möglichst viele Leistungen, die direkt in die Familien fließen, sollen entzogen werden, um beide Eltern auf den Arbeitsmarkt zu treiben. Je mehr Arbeitslose, desto niedriger können die Löhne und desto höher die Profite sein. Kinder werden nicht mehr als lohnende und notwendige Zukunftsinvestition betrachtet. Deren ‚Gewinn‘ fiele erst in 20 Jahren an. Heute hat sich eine Investition aber in wenigen Jahren auszuzahlen.“

Die Familienministerin sei gut beraten gewesen, sich von dieser Sichtweise zu distanzieren und eine gleichberechtigte Behandlung aller Familienentwürfe zu befürworten. Martin findet es abwegig, die Definition von „Effizienz“ in die Hände wirtschaftsorientierter Gutachter zu geben:. „Grundsätzlich stellt sich die Frage, wieviel Lobbyismus hat auf der Regierungsbank in Berlin Platz?“ Und „Warum gibt die Bundesregierung überhaupt Steuergelder aus, zu denen die Familien selbst erheblich beitragen, um solche Gutachten zu finanzieren?“ Immer wieder neu sei es empörend zu sehen, wie fast die ganze Presse auf diese durchsichtige und gewissenlose Stimmungsmache zu Lasten der Eltern hereinfalle: „Wo bleibt ein investigativer Journalismus, der die Zusammenhänge aufdeckt?

Pressestelle Verband Familienarbeit e. V.

 

Abendländische Kultur – vale!

In Freiburg Brsg. hat eine starke Fraktion von  „Junges Freiburg/die Grünen“ Stellung genommen gegen die Absicht, auf einer freien Wand am Martinstor ein Bild des hl. Martin anzubringen, u.a. weil es „die Geste des gut bestallten Militärhauptmanns verherrliche….. . Wenn es denn ein Martin sein soll, warum dann nicht Martin Luther King?“!!! 

Leserbrief zu „….Streit um eine Martinsdarstellung entbrannt.“            Konradsblatt 5 /2013, Seite 7

Wie gut, dass es jetzt die Bündnis 90/Grünen und die FeministInnen gibt, die uns endlich erklären, dass alles, was wir seither für bewundernswerte jüdisch-christlich-abendländische Kultur hielten, ein grandioser Irrtum war: Angefangen bei einem väterlichen Gottesbild, über Maria, als nicht erwerbstätige und deshalb (zu) „gute“ Mutter, bis zur Idee, es sei Aufgabe der Frauen, die sittlichen Standards zu bestimmen und zu hüten. Soldaten sind samt einem „wohlbestallten Militärhauptmann“ doch nichts anderes als Mörder. Auch wenn so einer seinen Mantel halbiert für einen Bettler, kann das nur Arroganz bedeuten. Jetzt zieht zu unser aller Heil eine neue kulturelle Ära herauf: In Zukunft gibt es weder gut noch böse (paradiesisch!); also keinerlei Diskriminierungen bitte! Alles ist gleich gültig. Der Mensch wird zum Zwitter-Wesen und vermehrt sich mit sich selber. Trotz (oder grade wegen?) der Gleichheitserklärung der Geschlechter stellen Frauen ihre sekundären Geschlechtsmerkmale je offener, desto ungenierter zur Schau, ohne dass Männer darauf fliegen dürfen. Wo kämen wir da hin? Schließlich sind wir ja keine Affen! Ja, schade, wir sind keine Affen. Die wissen wenigstens immer, wo vorne und hinten, oben und unten  ist.

Gertrud Martin, Seb.-Kneipp-Str. 110, 78048 VS-Villingen, Tel. 07721 56124

 

(Keine) Lust auf Kinder

Pressemeldung des Verbands Familienarbeit e.V. zur Studie des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung mit obigem Titel.

Die entscheidende Frage wird nicht gestellt

Eine aktuelle Studie des Bundesinstitutes für Bevölkerungsforschung (BiB) gibt vor, den Ursachen nachzuspüren, warum in Deutschland immer weniger Kinder geboren werden (1). – Aber gleich im Vorwort des Direktors wird festgestellt, die Analysen seien von der Annahme geleitet, „dass nicht primär ökonomische Faktoren dafür verantwortlich sind, dass in Deutschland so wenig Kinder geboren werden, sondern soziale und kulturelle Faktoren eine besondere Bedeutung haben.“

Die Vorsitzende des Verbands Familienarbeit, Gertrud Martin dazu: „Mit dieser Herangehensweise wird von vornherein die Politik, die letztlich die wirtschaftliche Lage der Familie bestimmt, aus der Verantwortung genommen. Es ist offensichtlich, dass das dem Innenministerium unterstehende Institut unerwünschten Aussagen ausweicht oder auf Weisung ausweichen musste. Derartige Studien sind vergeudete Steuergelder.“

Martin weiter: „Die familienpolitischen Gretchenfrage ‚ Ist eine die Familien ausbeutende Politik verantwortlich für den Rückgang des Kinderwunsches?‘, wird also gar nicht gestellt. Dabei bescheinigte schon der 5. Familienbericht (1994) der deutschen Gesellschaft ‚eine strukturelle Rücksichtslosigkeit gegenüber Familien‘. Daran hat sich seither nichts geändert. – Die Aneinanderreihung einer Unzahl von Detailergebnissen in der jetzigen Studie hängt in der Luft, weil sie wegen des Fehlens einer Antwort auf die Schlüsselfrage nicht gedeutet werden können. Zudem markiert die Behauptung, das kulturelle Leitbild der ‚guten Mutter‘ bremse den Kinderwunsch, eine neue Dimension des üblich gewordenen Müttermobbings.“

Der Psychiater Dr. Resch ergänzt: „Nur am Rande wird in der Studie deutlich, dass das staatlich propagierte Konzept ‚Vereinbarkeit von Familie und Beruf ‚ an den Vorstellungen der meisten Eltern vorbeigeht. Immerhin sind 63 % der Westdeutschen zwischen 18 und 40 der Meinung, ein Kleinkind werde ‚wahrscheinlich darunter leiden, wenn die Mutter berufstätig ist ‚ (S. 41 der Broschüre). Die milliardenschwere Krippenfinanzierung dient also nur einer privilegierten Elternminderheit. Die Mehrheit der Eltern geht leer aus. Eine Politik, die ideologische Vorstellungen einer Minderheit gegen die Überzeugungen der Menschen durchsetzen will, versucht, eine freie Gesellschaft durch einen Bevormundungsstaat zu ersetzen. Eine solche Politik kann auf Dauer nicht erfolgreich sein.“

(1) „(Keine) Lust auf Kinder“, Broschüre des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung, veröffentlicht am 14. 12. 2012

Pressestelle Verband Familienarbeit e. V.


Nachhilfe in Sozialpolitik

Sehr geehrte Mitarbeiter des Schwarzwälder-Bote Redaktionsteams,

ich melde mich, weil ich mich sehr ärgere über die beiden Artikel „Kinderkriegen wird immer unattraktiver“ und „Von Fräuleins und Rabenmüttern“ von Herrn Markus Brauer, im heutigen SchwaBo. Sollte der Schwarzwälder Bote tatsächlich keinen Autor finden, der in Sachen Familienpolitik einigermaßen sachkundig ist und dann nicht einfach die platten Vorurteile und ewig gleichen Halbwahrheiten nachbetet, die von interessierter Seite verbreitet werden?

1) Es ist unerträglich, wenn so ein Schreiberling davon spricht, dass es z.B. eine „zu geringe Anerkennung für arbeitende Mütter“ gebe. Es gibt grundsätzlich eine zu geringe Anerkennung für die Mütter. Eine Mutter ist immer eine arbeitende Frau, auch wenn sie „nur“ für ihre Kinder sorgt. Es wäre lobenswert, darauf zu achten, dass ggf. eben von erwerbstätigen bzw. nicht erwerbstätigen Müttern gesprochen würde.

2) Viele Studien belegen, dass die viel beweihräucherte, unendlich teure Vereinbarkeit von Beruf und Familie nicht den Vorstellungen aller Eltern entspricht. 70 – 80  Prozent von ihnen  möchten eigentlich in den ersten dreiJahren ihr Kind nicht aus der Hand geben, müssen sich aber – ohne Wahlfreiheit! – anders entscheiden, weil beide verdienen müssen. Einige verzichten dann lieber auf Kinder. Dass nun ein „Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung“ sich anmaßt, das „kulturelle Leitbild der guten Mutter“ zu kritisieren und seine Demontage zu fordern, markiert eine neue Qualität der Mütterdiskriminierung. Niemand fragt, was eigentlich die Kinder wollen.

3) Unter „Info“ behauptet Herr Brauer: „Familien mit Nachwuchs genießen in Deutschland steuerliche Vorteile und werden in der Sozialversicherung gegenüber Kinderlosen begünstigt“. Damit disqualifiziert sich der Autor als gewissenhafter Berichterstatter. Eltern werden als Arbeitnehmer genauso besteuert wie Kinderlose. Allerdings hat das Bundesverfassungsgericht vor Jahren geurteilt, dass das Existenzminimum eines jeden Menschen von der Besteuerung freizustellen ist. Seither gibt es für Kinderlose, Eltern und auch deren Kinder (sind ja auch Menschen mit täglichem Bedarf!) den steuerlichen Freibetrag. Weil dieser sich erst jeweils zum Jahresende beim Steuerbescheid auswirkt, erfüllt das Kindergeld anteilig die Funktion einer Rückzahlung der zuviel einbehaltenen Steuern. Nur für sehr wenig verdienende Eltern, die kaum Steuern zahlen, ist das Kindergeld überwiegend ein „Geschenk“. Alle anderen haben das Kindergeld (ca. zwei Drittel des Gesamtvolumens) selbst erarbeitet. Deshalb ist es auch völliger Unfug, wenn gelegentlich gefordert wird, das Kindergeld abzuschaffen. (Schweinemäster ziehen bei der Gewinnermittlung selbstverständlich die Unkosten für die Haltung der Tiere ab!!!)

Was die Begünstigung der Familien gegenüber den Kinderlosen in der Sozialversicherung betrifft:

a) Bei der  Pflegeversicherung handelt es sich um sage und schreibe 7 pro mille, die dieKinderlosen mehr bezahlen. Gemessen daran, dass sie bei Pflegebedürftigkeit überwiegend ohne Zwischenstopp in der Familie ein institutionelles Angebot nutzen werden, ist das lächerlich. Trotzdem war seinerzeit in den Medien anlässlich der Erhöhung der Beiträge großartig von einer „Bestrafung“ der Kinderlosen die Rede. Diese Sichtweise hatte allerdings die Politik zu verantworten, die den Beitragssatz für die Kinderlosen erhöhte, anstatt den der Eltern abzuschmelzen.

b) Der viel zitierten kostenlosen Mitversicherung der nicht erwerbstätigen Ehefrau und der Kinder in der Krankenversicherung liegt genau wie bei den Kinderlosen der volle Beitragssatz aus dem Verdienst des Alleinverdieners zugrunde. Sollten Väter etwa ein Mehrfaches an die Krankenversicherung abführen? Oder ihre Angehörigen privat versichern? Oder sie ohne Versicherungsschutz lassen? Thematisiert wird das ja immer wieder und die kinderfeindliche Lobby könnte sich da noch manches einfallen lassen.

c) Auch in der Rentenversicherung zahlen Arbeitnehmer mit Kindern dieselben Beitragssätze wie die Kinderlosen. Allerdings leisten sie über die Erziehung ihrer Kinder einen doppelten Beitrag, denn allein die Kinder sind es, die die Existenz eines umlagefinanzierten Rentensystems für die Zukunft sichern. Die heute eingezahlten Rentenbeiträge werden sofort an die heute Rentenberechtigten ausbezahlt. Nichts wird angespart oder angelegt. Die Renten der künftigen Rentner müssen von den dann erwachsen gewordenen Kindern erwirtschaftet werden. Entsprechend der perversen Fehlkonstruktion des Rentenrechts erwerben Kinderlose überdurchschnittliche Rentenansprüche, weil sie in ihrer Erwerbsbiografie keine Lücken wegen Kindererziehung haben. Mütter werden mit einer Rente im Almosenbereich abgespeist. Wer will sich wundern, dass „Kinderkriegen immer unattraktiver“ wird?

Ich würde mich freuen, wenn Sie Gelegenheit nähmen, meine Ausführungen Ihrer Leserschaft als nachgeschobenen Faktencheck zugänglich zu machen. Noch mehr würde es mich freuen, wenn der Schwarzwälder Bote künftig mehr Mut zeigte bei der eigenständigen Beurteilung der die Familie als unentbehrliche Keimzelle der Gesellschaft bedrohenden Entwicklung.

Gertrud Martin, Vorsitzende des Verbands Familienarbeit e.V., Seb,.Kneipp-Str. 110    78048 Villingen-Schwenningen, Tel. 07721 56124

 

Wirtschaft fordert Verstaatlichung der Kleinkind-Erziehung

Pressemeldung

21. 11. 2012

Wirtschaft fordert Verstaatlichung der Kleinkind-Erziehung

Vertreter der Wirtschaft haben die Forderung der Kommunen scharf zurückgewiesen, sich stärker am Ausbau der ab Sommer 2013 garantierten Krippen-Betreuung von Kindern unter drei Jahren zu beteiligen. Der DIHK-Präsident Hans Heinrich Driftmann: “Unternehmen können nicht Ausputzer für Bund, Länder und Kommunen sein.“ Christina Ramb von den Arbeitgebern bekräftigte: „Es darf nicht sein, dass die Verantwortung für Kinderbetreuung auf Unternehmen verlagert wird; das ist Kernaufgabe des Staates.“ *

Dazu Gertrud Martin, Vorsitzende des Verbands Familienarbeit e. V.:

„Unsere Sozialgesetze verpflichten die erwachsen gewordenen Kinder, Renten und Krankheitskosten für alle Alten zu bezahlen, unabhängig davon, ob diese selbst Kinder erzogen hatten oder nicht. Daher ist es ohne Zweifel eine Kernaufgabe des Staates geworden, im Gegenzug die Kindererziehung finanziell abzusichern. Die seit Jahrzehnten bestehende Weigerung der Regierenden, dieser Pflicht nachzukommen, hat inzwischen zu zunehmender Verarmung der Familien mit nachlassender Erziehungsfähigkeit und zu einem gravierenden Geburtendefizit geführt.“

Martin weiter: „Gemäß unserem Grundgesetz ist es jedoch eine Kernaufgabe der Eltern, über die Art der Kinderbetreuung zu entscheiden. Der Staat hat folglich die Pflicht, wieder die Voraussetzungen zu schaffen, dass die Eltern diese Entscheidung ohne wirtschaftliche Benachteiligung im Interesse ihrer Kinder frei treffen können. Er ist nicht Ausputzer der Wirtschaft, um ihr mittels einseitiger Krippenförderung möglichst viele Arbeitskräfte zuzuführen, damit die Löhne gedrückt und die Profite maximiert werden können.“

Der Psychiater Dr. Johannes Resch dazu: „Eine Bevorzugung der Krippenerziehung wäre allenfalls dann zu rechtfertigen, wenn sie vorteilhafter für die Kinder wäre. Dafür gibt es aber bis heute keine seriösen Hinweise. Gegenteilige Behauptungen beruhen so gut wie ausnahmslos auf von der Wirtschaft gekauften `Studien`. Seriöse wissenschaftliche Arbeiten zeigen dagegen handfeste Hinweise auf höhere Risiken für die spätere soziale Entwicklung. Das gilt auch für die ohnehin schon stärker belasteten Kinder aus prekären Verhältnissen und von Migranten, die durch frühe Krippenbetreuung einer zusätzlichen Belastung ausgesetzt werden.“

http://www.wirtschaft.com/20121107-arbeitgeber-weisen-verantwortung-fuer-kinderbetreuung-zurueck-58600

Nahles ignoriert Freiheitsrechte der Eltern

Pressemeldung des Verbandes FAMILIENARBEIT e. V.

SPD-Generalsekretärin Andrea Nahles kündigte an, die SPD werde eine Klage vor dem Bundesverfassungsgericht einreichen, wenn das geplante Betreuungsgeld Gesetz würde (laut „Bild am Sonntag“ vom 04. 11. 2012). Als Begründung führte sie an, der Staat greife mit dem Betreuungsgeld in die Wahlfreiheit der Familien ein, „indem er das Fernbleiben aus der Kita einseitig finanziell belohnt und somit seine gebotene Neutralität verletzt.“

Dazu äußert sich die Vorsitzende des Verbands Familienarbeit e. V., Gertrud Martin: “Wird der verqueren Logik von Frau Nahles gefolgt, dann wäre die staatliche Krippenförderung mit mindestens 1000 € pro Monat und Kind , also mit dem im Vergleich zum Betreuungsgeld etwa siebenfachen Betrag, weit mehr verfassungswidrig, da der Staat die Abgabe eines Kindes in der Krippe einseitig finanziell subventioniert und somit seine gebotene Neutralität verletzt“.

Martin weiter: „Mit ihrer einäugigen Sichtweise zeigt Frau Nahles, dass sie das Recht der Eltern, über die Art der Kindererziehung zu entscheiden, nur dann gelten lässt, wenn sie sich an den ideologischen Vorgaben der SPD orientieren. Damit missachtet sie die Freiheitsrechte der Eltern. Es gibt sogar Stimmen in der SPD, die die Standards der Kinderkrippen herunterfahren wollen, um das SPD-Ziel der `Lufthoheit über den Kinderbetten` nicht zu gefährden.“

Der stellvertretende Vorsitzende und Arzt für Neurologie und Psychiatrie, Dr. Johannes Resch meint: „Die Äußerung von Frau Nahles dient dem erneuten Schulterschluss von SPD und Wirtschaftslobby, die sich die eine `preiswerte` Verfügbarkeit möglichst aller Eltern und vor allem der Frauen auf dem Erwerbsarbeitsmarkt wünscht. Um die wahren Motive zu vertuschen, wurde besonders von der Wirtschaft und nicht zuletzt auch von SPD-Ideologen die Legende in die Welt gesetzt, Kinderkrippen hätten eine günstige Auswirkung auf die kindliche Entwicklung. Die am Kind orientierte Forschung zeigt dagegen, dass die Bindung zu Bezugspersonen für Kleinkinder (u 3) weit wichtiger ist als `Bildung` im schulischen Sinne. Dafür sind die Voraussetzungen bei den Eltern aber in der Regel weit besser als in einer Krippe.“ „Bildung“ stehe dann im Kindergarten und in der Schule stärker im Vordergrund.

Pressestelle des Verbandes Familienarbeit e. V.


„Christliches“ Frauenbild?

Leserinnenbrief zu „Vorbilder – Elly Heuss-Knapp“   Chrismon, Ausgabe 10 / 2012

Schon die ersten beiden Sätze dieses Beitrags, in denen von Eltern die Rede ist, die „nicht arbeiten“ und davon, dass Frau Heuss-Knapp vermutlich über die „Herdprämie“ gespottet hätte, strotzen vor Häme, vor allem gegenüber Frauen, deren Lebensentwurf Kinder in den Fokus stellt.

Sehr christlich finde ich diesen Ton schon mal nicht! Außerdem wird in der Unter-Überschrift doch festgestellt, dass Frau Heuss-Knapp  sich für „arbeitende Frauen“ einsetzte. Gerade mit der Gründung des  Müttergenesungswerkes hat sie doch unwiderlegbar zu erkennen gegeben, dass sie explizit die Mütter als oft über ihre Kräfte arbeitende Frauen ansah.

Auch wenn die Mütter heute viele (technische) Möglichkeiten haben, sich im Haushalt Erleichterung zu schaffen, so sind sie es doch auch heute noch, die „alles zusammenhalten“. Die verantwortungsbewusste Erziehung von Kindern ist ungleich schwieriger geworden.  Aber im gesellschaftlichen Ansehen liegen die Mütter am Boden.

Warum muss trotzdem immer weiter auf ihnen herumgetrampelt werden?

Gertrud Martin, Vorsitzende des Verbands Familienarbeit e.V.                                       Seb.-Kneipp-Str. 110, 78048 VS-Villingen, Tel. 07721 56124

Der Letzte macht das Licht aus!

Stellungnahme zum Leserbrief „Die armen Jungen – wenn sie alt werden“ von Herrn Prof. Dr. Arno Klönne, Die Tagespost am 4. Oktober 2012

 

Den Ausführungen von Herrn Prof. Klönne muss energisch widersprochen werden, vorab seinem unkritischen und wenig sachkundigen Lob für die Adenauer’sche Rentenreform. Sie trägt fraglos die Hauptschuld an der Krise, in der das Rentensystem sich heute befindet. Nicht nur Ludwig Erhardt und die FDP haben seinerzeit opponiert, sondern auch Wilfried Schreiber, der für Adenauer das Konzept ausgearbeitet hatte, warnte dringend davor, einen einarmigen Generationenvertrag zu installieren, dem der zweite Arm, nämlich die Elternrente fehlt. Die Quittung liegt heute auf dem Tisch: Wir haben zu wenig Kinder. Aber allein eine hinreichend große und leistungsbereite Nachwuchsgeneration ist auf Dauer gesehen die Basis eines jeden umlagefinanzierten Systems. Die Maßnahmen, die Prof. Klönne vorschlägt, sind alle nur Flickschusterei, geeignet,  den Zusammenbruch des Systems bestenfalls zu verzögern. Und es ist geradezu tragisch, dass die Politiker aller etablierten Parteien sich dabei übertrumpfen, die verschiedenen Elemente der Flickschusterei als Allheilmittel zu preisen, während sie die Wurzel des Übels sturheil ignorieren. Im Gegenteil: immer unverschämter hallt der Ruf, die Mütter sollten endlich mal auch was arbeiten, sprich: erwerbstätig sein, um Rentenbeiträge zu leisten, die am nächsten Tag den heutigen Rentnern überwiesen werden und die Rentenansprüche der Einzahlerinnen nur minimal erhöhen. Die größte der von Altersarmut betroffenen Bevölkerungsgruppen sind die Mütter, die „nicht gearbeitet haben“. (Als wenn die Erziehung von Kindern keine Arbeit wäre!). Durch die Fehlkonstruktion der Adenauer’schen Rentenreform wurde ihnen die im natürlichen Generationenvertrag ursprünglich gesicherte Altersversorgung genommen. Ihre Kinder müssen stattdessen die Renten fremder Leute erwirtschaften und abliefern.

 

30 Jahre hat es gedauert bis die Frauen merkten, wie sie hinters Licht geführt wurden und werden. Nach weiteren 25 Jahren sehen wir die Konsequenzen, die sie daraus zogen: In der jungen und jeder weiteren Generation fehlt ein Drittel der Mädchen, die Mütter werden könnten, die dies aber eher nicht anstreben, weil die Politik sie – im gesamtgesellschaftlichen Konsens – doch möglichst lückenlos bei der Erwerbsarbeit sehen will. Hier regiert das Prinzip: „Der Letzte macht das Licht aus!“

 

Eine angemessene Honorierung der überwiegend von den Müttern geleisteten Erziehungsarbeit wäre die richtige Antwort auf die demographische Misere. Die Steuerpflichtigkeit dieses Erziehungsentgelts würde auch – wie jede andere Arbeit – aktuell die Basis der Rentenkasse verbreitern. Das Risiko der Altersarmut würde entschieden entschärft. Gleichzeitig würden dank einer so gestalteten Anerkennung der elterlichen Erziehungsleistung mehr Kinder nachwachsen. Mit der Vereinbarungshypnose oder den Beschimpfungen à la „Heimchen am Herd“ und (dem bisschen!) Betreuungsgeld als „Verdummungsprämie“ kommen wir nicht weiter.

 

Der seit Jahrzehnten vom Verband Familienarbeit e.V. geführte Kampf um die finanzielle Absicherung der von den Eltern geleisteten Erziehungsarbeit wurde immerzu konterkariert durch die Frage, wer das denn bezahlen solle. Geld war aber für alles Mögliche da. Heute investieren wir Milliarden in den Ausbau der staatlichen Betreuungsmaschinerie und geben schier unbegrenzte Summen für die Idee Europa. Nur Eltern sollen aus ethischem Anspruch auf Teilhabe am allgemeinen Wohlstand verzichten. Dann sind sie im Alter das Armsein schon gewöhnt. Wie praktisch!

 

Gertrud Martin, Vorsitzende des Verbands Familienarbeit e.V.                                        Seb.-Kneipp-Str.110    78048 VS-Villingen, Tel. 07721 56124

 

Bildungsmonitor tendenziös

Verband Familienarbeit e. V.

Pressemeldung

21.08.2012

Bildungsmonitor 2012“

des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) ist tendenziös

Der „Bildungsmonitor 2012“ wurde von Teilen der Wirtschaft in Auftrag gegeben. Offensichtlich geht es dabei aber weniger um einen objektiven Maßstab für Bildung als um die Verfügbarkeit von potentiellen Arbeitskräften für die Wirtschaft.

Dazu die Vorsitzende des Verbandes Familienarbeit, Gertrud Martin: „Dieser Monitor wertet als ein Kriterium für Bildung zum Beispiel den Umfang des Besuchs von Kinderkrippen und Ganztagsschulen, obwohl deren positiver Effekt auf Bildung gar nicht nachgewiesen ist. So hatte Bayern bei Pisa Spitzenwerte, aber kaum Kinderkrippen und Ganztagsbetreuung. Dagegen war Bremen Schlusslicht bei Pisa, aber Spitzenreiter bei der Ganztagsbetreuung in den alten Bundesländern. Es wird deutlich, dass es hier nur um das Interesse der Wirtschaft geht, möglichst lückenlos das Arbeitskräftepotential der Eltern zu nutzen. Um das zu verdecken, wird einfach der unverfängliche Begriff `Bildung` so umdefiniert, wie es der Wirtschaft kurzfristigen Nutzen bringt und Zusammenhänge behauptet, die nicht der Wirklichkeit entsprechen.

Dieser `Monitor` zeigt erneut, dass die einseitige Krippenpolitik der Bundesregierung im Interesse und im Auftrag der Wirtschaft erfolgt. Es wird unterschwellig und in für Eltern herabsetzender Weise der Eindruck vermittelt, als könne Bildung nur außerhalb der Familie entstehen. – So soll die Benachteiligung aller Eltern, die ihre Kinder selbst betreuen wollen, gerechtfertigt werden.“

Während ein günstiger Bildungseffekt von Krippen für Kleinkinder und von Ganztagsschulen nicht nachgewiesen sei, gebe es aber viele Hinweise darauf, dass die frühe Fremdbetreuung von Kleinkindern das Risiko für spätere soziale Fehlentwicklungen erhöht.

Pressestelle Verband Familienarbeit e.V.